Linde-Areal: Neun Millionen Euro für 26 Wohnungen

Die Augsburger Wohnungsbaugesellschaft plant die Bebauung des ehemaligen Linde-Areals. Für happige 9,1 Millionen Euro sollen Gewerberäume und 26 Wohnungen entstehen. Das sind zwei Wohnungen weniger und rund 4 Millionen Euro mehr als im Jahr 2013 geplant. Warum wurde die Zahl der Wohnungen verringert?

Augsburg braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Die Augsburger Wohnungsbaugesellschaft plant die Bebauung des ehemaligen Linde-Areals. Für happige 9,1 Millionen Euro sollen Räume für gewerbliche Mieter und 26 Wohnungen entstehen. Das sind zwei Wohnungen weniger und rund 4 Millionen Euro mehr als im Jahr 2013 angekündigt. Für die Steigerung der Kosten mag es Gründe geben. Aber gleich in dieser Größenordnung? Völlig unverständlich ist, warum die Anzahl der Wohnungen gegenüber früheren Planungen reduziert ist. Seit 2013 hat sich die Situation auf dem Augsburger Wohnungsmarkt zugespitzt. Wir brauchen mehr, nicht weniger Wohnungen.

Der Konflikt mit dem Spectrum Club Augsburg um den Lärmschutz erfordert ohnehin eine Überarbeitung der Planung. "Die WBG sollte angesichts steigender Mietpreise in Augsburg und angesichts der Größenordnung des Projekts die Planung überarbeiten und mehr Wohnungen auf dem 4000-Quadratmeter-Grundstück bauen," fordert Tim Lubecki, Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE. Augsburg. Lubecki weiter: "Auch die Belange des Spectrum Clubs müssen in der Planung berücksichtigt werden. Wir wollen dort weiterhin gute Rockmusik hören und zwar laut." 

Das von CSU, SPD und Grünen ausgegebene Ziel von 100 neuen Sozialwohnungen pro Jahr in Augsburg ist viel zu niedrig. Derzeit scheint die Augsburger Wohnungsbaugesellschaft nicht mal diese Ziel zu erreichen. Immer wieder gibt es Verzögerungen.   

DIE LINKE.Augsburg fordert 1.000 zusätzliche Sozialwohnungen pro Jahr. Dafür müssen jährlich mindestens 5 Millionen Euro im Haushalt eingestellt werden. Die Wohnungen muss die Stadt selbst bauen oder erwerben. In 10 Jahren hätte Augsburg gerade mal den Bestand an Sozialwohnungen von 1994 erreicht. Die Stadt muss andere gemeinnützige Akteure wie Baugenossenschaften oder soziale Träger unterstützen, um bestehende Sozialwohnungen zu sichern und neue zu erschließen. Die Stadt Augsburg muss mindestens ein Drittel der Wohnfläche bei Neubaugebieten für Sozialwohnungen vorschreiben – wie in München und im Stadtgebiet für mehr Stockwerke und dichtere Bebauung sorgen.